Selten war eine Vernissage im Kreis wohl derart gut besucht, wie diese. Rund 250 Menschen, so schätzten die Veranstalter, strömten am Freitagabend in das ehemalige Kaufhaus Mützel. Alle wollten bei dieser Wiederauferstehung auf Zeit dabei sein. Denn im Erdgeschoss des einstigen Einkaufstempels zeigen derzeit 15 Künstler ihre Werke zum Thema Auwald. Und so vielfältig, wie der Wald selbst, so unterschiedlich sind auch ihre Interpretationen.
Organisiert wurde die Ausstellung während der Dillinger Kulturtage vom Kulturmarkt Lauingen. Johannes M. Bauer, Wolfgang Ferner, Edith Gebauer, Adelinde Güntner, Zaven Hanbeck, Elli Hitzler, Eva-Maria Lauffer, Jürgen und Ludwig Lenzer, J. Paul Menz, Gottfried Schreiber, Gabi Streil-Paczinski, Elfriede Stumpp, Stephanie Walter und Erwin Weiß zeigen ihre Werke.
Das Spektrum reicht von Holz-Skulpturen über Aquarelle oder Zeichnungen bis zu großflächigen Malereien. Und während die eine detailgetreu darstellt, zeigt der oder die andere Abstraktes. Die jüngste der Künstler, Stephanie Walter, malte die tote Ophelia aus Shakespeares "Hamlet" in den Gewässern des Auwaldes. Eva-Maria Lauffer aus Gundelfingen dagegen zeigt mit einer Collage, was das Auge dort alles sehen kann. Und J. Paul Menz verarbeitete Fuchsschädel und Strohhalme in einem seiner Werke. Die Besucher können sich zudem in einem Raum in einer eigenen Ausstellung von Donautal-Aktiv beispielsweise über den Verlauf der Donau in früheren Zeiten informieren.
In seinem Grußwort bedankte sich der Vorsitzende des Kulturmarktes, Anton Grotz, bei den zahlreichen Helfern, die die Ausstellung im ehemaligen Kaufhaus möglich gemacht hatten: "Was wir hier erleben, ist ein beispielhaft gelebtes Wir-Gefühl." Er betonte, dass sich wohl keiner vor einigen Monaten vorstellen habe können, dass diese Räumlichkeiten für eine Ausstellung genutzt werden könnten.
Der stellvertretende Landrat Hans-Jürgen Weigl berichtete, dass er bereits mehrmals am Abend an den hell erleuchteten Fenstern des ehemaligen Mützel vorbeigefahren sei. Man könne der Stadt wünschen, dass just an diesem Ort eine Kulturmarkthalle oder ein Kulturkaufhaus entstehen würde. Lauingens Bürgermeister Wolfgang Schenk sagte, er freue sich, wenn das ehemalige Kaufhaus mit Leben erfüllt sei. Er verwies darauf, dass sich auch der größte Sohn der Stadt, Albertus Magnus, mit dem Auwald beschäftigt habe. Martin Königsdorfer von Donautal-Aktiv sagte, dass rund 30 000 Radler pro Jahr an der Donau entlang durch den Kreis fahren.
Für die musikalische Unterhaltung bei der Vernissage sorgten die Jagdhornbläser.