Von der Landesausstellung und von der Regensburger Altstadt beeindruckt
Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ die Bayerische Landesausstellung „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser“ auf die 38 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kulturmarktes Lauingen e.V., die in Regensburg an drei Orten präsentiert wird in der Minoritenkirche St. Salvator, in der Dompfarrkirche St. Ulrich und im Domkreuzgang. Zum Programm gehörte auch ein Rundgang durch die Altstadt von Regensburg, die seit 2006 zum UNESCO-Welterbe zählt.
Die Landesausstellung nimmt den Herzog von Oberbayern, Ludwig IV., in den Blick, der vor 700 Jahren zum römisch-deutschen König gewählt worden ist und der auch Stadtherr von Lauingen war. Seine Karriere beeindruckt auch noch heute.
In der Schlacht von Gammelsdorf (Lkr. Freising) im Jahre 1313 schlug Ludwig das Heer seines Vetters, des Habsburgers Friedrich, ebenso in der Schlacht von Mühldorf (1322), auf die ausgestellte Waffenteile verweisen. Letztere gehört zu den markanten Daten der bayerisch-österreichischen Geschichtsschreibung. Nach dem Waffengang von Mühldorf musste Ludwig aus finanzieller Notlage den niederbayerischen Herzogen, die mit einem großen Truppenkontingent mitgekämpft hatten, unter anderem auch die Stadt Lauingen verpfänden. Nachdem die Herrschaft im Lande gefestigt war, machte Ludwig den Schritt in die europäische Politik. Sein Ziel war die Kaiserkrone, die er 1328 auch erhielt, sowie der Einfluss in Italien, wo er Reichsrechte beanspruchte.
Der Papst, der zu dieser Zeit in Avignon residierte, belegte Ludwig, der sich mit Papstgegnern verbündet hatte, mit dem Kirchenbann. Er nannte Ludwig herablassend nur den „Ludovicus bavarus" Ludwig den Bayern. Ludwig versuchte nun seine Herrschaft zu festigen und auszubauen. Hierzu zählt der Hausvertrag von Pavia aus dem Jahre 1329 und auch die gleichfalls ausgestellte Niederschrift des „Oberbayerischen Landrechts" von 1346. Ein neuer Feind entstand Ludwig schließlich in König Karl von Böhmen, dem späteren Kaiser Karl IV. Vor der Entscheidungsschlacht ereilte Ludwig bei Fürstenfeldbruck im Jahre 1347 der Tod. Für sein Seelenheil hat er mit reichen Stiftungen, darunter auch das Kloster Ettal, vorgesorgt.
Altstadt ist UNESCO-Welterbe
Der Rundgang durch die Altstadt begann an der ehem. Klosterkirche St. Emmeram, die heute Pfarrkirche aber auch noch Hauskirche der Fürsten von Thurn und Taxis ist. Das Innere beeindruckt besonders durch den Stuck und die Fresken der Brüder Cosmas und Egid Quirin Asam, die im Zuge der prachtvollen Neugestaltung im Stile des Spätbarocks in den Jahren 1731-1733 entstanden sind. Im Erscheinungsbild der Altstadt wurden, so Georg Wörishofer, während des Rundgangs, die Geschlechtertürme auffallen, von denen es noch 20 gibt und deren höchster, der Goldene Turm, noch neun Geschosse zählt.
Der Dom mit seinen beiden 105 m hohen Türmen würde wesentlich das Stadtbild prägen. In der Krypta des Domes St. Peter lasen die Mitglieder der Reisegruppe auch den Namen des Lauingers Albertus Magnus, der von 1260-62 Bischof von Regensburg war. Das einstige Nordtor des römischen Legionslagers, die Porta Praetoria, ist noch gut erhalten. Die 330 m lange steinerne Brücke, die gegenwärtig tiefgreifend saniert wird, wurde in den Jahren 1135-1146 erbaut. Regensburg besaß das Salzmonopol für die Opferpfalz. An diese Zeit erinnert noch der Salzstadel. Im Alten Rathaus tagte der Immerwährende Reichstag von 1663-1806.
Georg Wörishofer dankte abschließend dem 1. Vorsitzenden des Kulturmarktes Lauingen e.V., Anton Grotz, für seine vielfaltige Vereinsarbeit, die einen wichtigen Beitrag zur Kultur vor Ort und darüber hinaus leiste. Dieser erwiderte den Dank an Georg Wörishofer, der diesen Tag durch seine kompetente Führung wieder zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat.