Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ die Führung durch die Altstadt von Coburg sowie durch die Bayerische Landesausstellung „Ritter, Bauern, Lutheraner“ auf die 49 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kulturmarktes Lauingen e.V. und der evang.-luth. Kirchengemeinde Lauingen.
Sehenswerte Altstadt
Zunächst galt das Interesse der Reisegruppe Coburg, das einst Sitz des Herzogtums Sachsen-Coburg war. Der Rundgang durch die Altstadt führte zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Zu ihnen zählen das Stadthaus, einst Verwaltungsgebäude des Herzogtums, sowie das Rathaus, das Münzmeisterhaus und das von Herzog Johann Casimir gestiftete und nach ihm benannte Gymnasium Casimirianum (erbaut 1601-1605). In der evangelisch-lutherischen Stadtkirche, der Morizkirche, wurde bereits 1524 der neue Glauben eingeführt. Luther predigte hier im Jahre 1530 siebenmal. Die dortigen Ausstellungsstücke der Landesausstellung erinnern daran, dass Luther sich auch für eine Verbesserung des Schulwesens eingesetzt hat.
Georg Wörishofer thematisierte während der Führung auch die Auswirkungen der Reformation auf Lauingen und darüber hinaus. Doris Roller gestaltete am Brunnen bei der Morizkirche eine ökumenische Andacht. Auf dem weiteren Rundgang gefielen vor allem Schloss Ehrenburg, das Landestheater sowie das Zeughaus. An den Prinzen Albert, den Gemahl der britischen Königin Viktoria, erinnert das von ihr gestiftete, 1885 in ihrem Beisein enthüllte Standbild.
Auswirkungen der Reformation
Die Ausstellung anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums, die neben der Morizkirche vor allem in der Veste Coburg präsentiert wird, entfaltet ein Panorama der Zeit um 1500, einer Epoche des Umbruchs und Aufbruchs. Sie stellt nicht Martin Luther als Person in den Mittelpunkt, sondern seine Wirkung auf das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, namentlich auf Süddeutschland. An den Thesenanschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg vom 31. Oktober 1517, der die Reformation ausgelöst hat, erinnert ein mächtiges Holztor, das einen Spalt offen steht und einen Blick auf Luthers Konterfei freigibt.
Das Thema „Ritter, Bauern, Lutheraner“ ist in besonderer Weise mit den Ausstellungsorten verknüpft. So lebte Luther während des Augsburger Reichstages vom 15. April bis zum 4. Oktober 1530 auf der Veste Coburg. Die Lutherzimmer, die einen Originalschauplatz der Ausstellung bilden, erinnern heute noch daran. Mit über 100 Briefen hat Luther von dort Einfluss auf die Verhandlungen des Reichstages in Augsburg genommen. Zu den Prunkstücken der Ausstellung zählt der Hedwigsbecher, ein bedeutendes Erinnerungsstück an den Reformator, den dieser von dem sächsischen Kurfürsten als Geschenk erhalten hatte.
Georg Wörishofer dankte abschließend dem 1. Vorsitzenden des Kulturmarktes Lauingen e.V., Anton Grotz, für seine vielfältige, nun schon 25-jährige Vereinsarbeit, die einen wichtigen Beitrag zur Kultur vor Ort leiste. Anton Grotz erwiderte den Dank an Georg Wörishofer, der die zweitägige Fahrt durch seine kompetente und kurzweilige Führung wieder zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat.