09.03.2012TreffKünstlerstammtischGasthaus Schimmel
23.03.2012TreffEröffnung der Ausstellung „Lauinger Motive“Rathaus
24.03.-15.04.2012Ausstellung25. Ausstellung „Lauinger Motive“Rathaus
31.03.2012Ausstellung“Bukowina”-Dekoration der Schaufensterehem. Gasthof Rößle
31.03.-01.04.2012TreffWeltgrößtes Osternest mit kulinarischem FrühlingMarktplatz
31.03.-15.04.2012AusstellungWeltgrößtes OsternestMarktplatz
19.05.2012TreffEröffnung des Eichbrunnens der ältesten Faßeichanstalt in Bayern mit EichbrunnenfeschtleOberes Brunnental
10.05.2012TreffKünstlerstammtischGasthaus Schimmel
02.06.2012ExkursionGang auf dem Rundweg “Die Belagerung von 1462 im Reichskrieg” zu den strategisch wichtigen PunktenGundelfingen
30.06.2012ExkursionBayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung “verbündet-verfeindet-verschwägert”Burghausen
14.07.2012Exkursion“Auf den Spuren des Wassers” mit Karl HaufRathaus
21.09.2012TreffKünstlerstammtischGasthaus Schimmel
16.11.2012Treff“Als die Bilder laufen lernten”, heitere Geschichten aus den Anfängen des Fernsehens, Referent: Hannsheinz KöppendörferAuwaldgaststätte des FC Lauingen
17.11.2012TreffSchwätz m’r schwäbisch, echt lauingerisch – ein gemütlicher NachmittagEhem. Speisesaal, Albertus-Gymnasium
24.11.2012TreffVersammlung der MitgliederVereinsheim Fanfare Brass Band

24.03.2012: Wie schön Lauingen ist

Erstaunliche Einblicke in Bekanntes, das Unbekanntes zutage fördert, erlaubt die 25. Gemeinschaftsausstellung des Lauinger Kulturmarkts, die am vergangenen Freitagabend im Foyer des Rathauses durch Bürgermeister Wolfgang Schenk und Peter Frey eröffnet wurde. 13 Frauen und Männer zeigen dabei, wie sie ihre Heimatstadt sehen und welche Winkel und Ecken – auch abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten – für sie sehens- und malenswert sind.

Martin Vincent Barfuß, Gabriele Birkner, Danica Damnjanovic, Wolfgang Ferner, Edith Gebauer, Adelinde Güntner, Elly Hitzler, Eva-Maria Lauffer, Ludwig Lenzer, Gottfried Schreiber, Gabi Streil, Erwin Weiß und Heinrich Weyers nahmen sich auf jeweils unterschiedliche Art und Weise des Themas “Lauinger Motive” an. Natürlich gibt es Abbildungen von Schimmelturm, Oberem Brunnental, Schloss, Donauufer und Alttsadt, aber auch nicht so oft Gesehenes wie den alten Bahnhof oder Teile des Deckenfreskos aus der Augustinerkirche. Peter Frey sagte für den erkrankten Kulturmarkts-Vorsitzenden Anton Grotz:

“Gerade die Unterschiedlichkeit der gezeigten Werke gibt der Ausstellung ihren besonderen Reiz. Eines aber haben alle gemeinsam: die Liebe zu gestalten.

Peter Frey

Er drückte die Hoffnung aus, dass die Besucher der Exposition bisher noch ganz unbekannte Flecken und Motive entdecken: “Das Besondere und Schöne liegt ohnehin im Auge des Betrachters.”

Bürgermeister Schenk dankte allen beteiligten Künstlern, aber auch den Organisatoren und nannte die Ausstellungen eine “Bereicherung, die einen Blick erlaubt, der sonst nicht so gewohnt ist”. Als Lauinger sehe man oft mehr die kritischen Ecken als die Schönheiten der Heimat. Das Stadtoberhaupt forderte die Zuhörer bei der Vernissage dazu auf: “Tragen Sie einfach nach draußen, wie schön Lauingen ist.”

Die Ausstellung ist während der Dienstzeiten im Rathaus sowie am Samstag, Sonntag und Feiertag jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Die Schau endet am 15. April.

Textquelle: Donau Zeitung (pvn)

Danica Damnjanovic, Donauufer
Wolfgang Ferner, Blick auf die Altstadt
Martin Vincent Barfuß, Lauinger Schloss

Bildquelle: Peter Frey


31.03.2012: Auftaktveranstaltung Osternest

Dateiquelle: Anton Grotz

Bildquelle: Peter Frey



19.05.2012: Der Eichbrunnen ist wiederbelebt!

Eröffnung des Eichbrunnens, der ältesten Fasseichanstalt in Bayern am Samstag, 19. Mai 2012 im Oberen Brunnental

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine Damen und Herrn Stadträte, liebe Anwohner, Bürgerinnen und Bürger, werte Gäste!

Obwohl die Kelten und Germanen bereits ein bierähnliches Getränk aus Gerste, Weizen, Hafer oder Hirse mit Zusatz von Eichenrinde und Wachholderbeeren brauten und Met, gesotten aus Wasser und wildem Honig, bekannt waren, wurde im 11.und 12. Jahrhundert dem Wein als Getränk der Vorzug gegeben. Die Mönche in den Klöstern und die Herren tranken Wein; Bier gab es für das Dienstpersonal.

Im 15. Jahrhundert änderte sich dies schlagartig. Neue Braurezepte und der Zusatz guter Hopfensorten brachten dem Bier neue Freunde und bald suchten Klöster und Privatleute um „Braugerechtsame“ nach. Die Vergabe war das Recht der Städte, die sich auch um die Einhaltung der erlassenen Vorschriften kümmerten, die Maße kontrollierten und die Preise für das Bier festsetzten. Dieses wurde von amtlichen Bierschauern „geschaut“, schlechtes Bier wurde „abgeschafft“ und musste im städtischen Keller „unter den schranden“ abgeliefert werden. Hier kam es, wenn es noch genießbar war, zu Gunsten der Almosenkasse zu niedrigem Preis zum Verkauf.

Das immer besser gewordene Bier scheint schon damals den Lauingern gut geschmeckt zu haben. Bereits 1530 sah sich der Rat genötigt „zur Abstellung des vbermessigen Trinken furzunehmen, was zweckdienlich war“.

1580 erließ der Rat erneut eine „Bierprew-Ordnung“, die aber schon 1596 von einer noch ausführlicheren Ordnung abgelöst wurde.

Im Jahre 1603 bestanden in Lauingen 14 Brauereien, 1620 waren es bereits 16 und 1755 gar 19 Brauereien. Bei so vielen Brauereien musste es zwangsläufig entsprechend auch viele Gastwirtschaften geben, 51, die alle auf dem Stadtplan im Eichbrunnen aufgeführt sind.

Die Eichungen wurden In einer Nische der alten Stadtmauer vorgenommen, die durch ein Tor verschlossen, ohne Fenster und Ofen war.

1875 wurde das Eichlokal wie folgt beschrieben: „Dasselbe befindet sich in dem Gewölbe eines darüberstehenden Hauses, das Lokal ist gut gelegen, hat hinreichenden Raum zum Aufbewahren der Fässer. Das Wasser wird durch eine Pumpe in eine Reserve und aus dieser in den Kubizierapparat gelassen. Ganz reines Brunnenwasser.“

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hatte auch Lauingen ehemals ein Eichamt, an dem ein geschworener Eichmeister die Prüfung und Messung von den Fässern der verschiedenen Brauereien vornahm. Im Lauinger Stadtrecht von 1439 ist das Eichrecht schon aufgezeichnet und für alle Bürger verbindlich erklärt.

Stadtmagistrat KPfistner Langenmeyer trug am 10.09.1875 der kgl. bayer. Normaleichungs Commission in München die Bitte vor, die bestehende Fasseichanstalt als eine selbständige Gemeindeanstalt anzuerkennen, für dieselbe die betreffende Nummer auszustellen, sowie auch die vorgeschriebenen Stempel mit der betreffenden Instruction gefälligst hierher gelangen zu lassen.

Der Kubizierapparat mit der Nummer 16, anfänglich aus Eisenblech, später aus Kupfer gefertigt und einem Fassungsvermögen von 50 bzw. 100l wurde postwendend am 12.10.1875 an den Eichmeister Johann Kitzinger, ehem. Schäffler, abgesendet.

In die ca. 200 zu eichende Fässer wurde das Stadtwappen, der Inhalt und die Jahreszahl eingebrannt. Die kleinen Brennstempel wurden auf Ersuchen des Magistrats der kgl. Bayer. Stadt Lauingen jährlich von der kgl. Normal Aichungs Commission umgewechselt.

Während die Fasseichanstalt Gundelfingen aufgelöst wurde und auf das kgl. bayer. Eichamt Dillingen übergegangen ist, wurde am 10.06.1913 u.a. der Stadt Lauingen vom Staatsministerium des Inneren die Beibehaltung ihres Fasseichamtes in widerruflicher Weise gestattet. Die Bedingungen, an welche die Genehmigung des Fortbestands des gemeindlichen Fasseichamts der Stadt Lauingen geknüpft waren, wurden aber nicht erfüllt.

In dem Bericht steht wörtlich: „Den Boden der Nische füllt eine Quelle, welche mit Brettern überdeckt ist. Der Raum entspricht nicht den Anforderungen, welche auf Grund der Eichordnung und Instruktion an einen Geschäftsraum gestellt werden müssen. Der Fortbestand des Fasseichamts muss davon abhängig gemacht werden, dass ein neuer vorschriftsmäßiger Amtsraum alsbald bereitgestellt wird. Der Normal-Eichungskommission ist von dem Projekt, das in Aussicht genommen wird, Planskizze mit näherer Würdigung zu unterbreiten.

Einrichtung und Ausstattung müssen den Vorschriften entsprechen.

Am 05.02.1937 schrieb dann das Bayer. Landesamt für Maße und Gewichte in München an den Bürgermeister der Stadt Lauingen: „Nach Kenntnis des Landesamtes ist augenblicklich in Lauingen kein Fasseichamt vorhanden. Der Fasskubizierapparat steht bei einem Schäfflermeister. Als Eichlokal käme selbstverständlich dieser private Raum auf keinen Fall in Frage.

Nachdem der Gesamtanfall an Fässern in Lauingen während er letzten Jahre 300 Stück jährlich kaum überschritten hat, und da weiter die Entfernung zum Eichamt Dillingen nur etwa 5 km beträgt, so kann nach Ansicht des Landesamtes für die Umwandlung des dortigen gemeindlichen Fasseichamtes in eine Fasseichnebenstelle kein genügender Grund angeführt werden.“

Am 01.03.1937 stimmte der Rat unter Bürgermeister Dr. Dolles schließlich der vorgeschlagenen Auflösung zum 01.04.1937 zu.

Genau 75 Jahre später beschäftigt sich der Kulturmarkt Lauingen jetzt wieder mit dieser historischen Einrichtung.

Die an der staufischen Stadtmauer angebrachte Bronzetafel weist zwar auf den Standort des ehemaligen Eichamts und das Lauinger Braugewerbe hin, ansonsten aber war der durch ein schönes Eisengitter abgeschlossene Raum in einem beklagenswerten Zustand.

Stadtführer Karl Hauf bat die Stadt schon im Jahre 2009 im Rahmen der laufenden Sanierungsarbeiten den Brunnenbereich entsprechend zu gestalten und sich seiner Anregungen anzunehmen.

Erst auf meine Initiative hin überlies uns dann am 27.01.2011 die Familie Feuerstein spontan den Keller zur weiteren Veranlassung. Herr und Frau Feuerstein, die Hausbesitzer, werden gegen 12:00 Uhr kommen. Ich werde sie dann begrüßen und Ihnen persönlich danken.

Meine Damen und Herrn, ich wollte die historische Stätte im Oberen Brunnental für unsere Bürgerinnen und Bürger einfach wieder verstärkt ins Bewusstsein rücken. Dafür sollte der Raum aber auch möglichst authentisch gestaltet werden. Dazu brauchte ich aber fachmännische Hilfe!

Ein weiterer Glücksfall: Der Leiter des Eichamts Augsburg-Kempten, Herr Uwe Schmid, sagte mir schon bei meinem ersten Anruf zu, mich mit Rat und Tat zu unterstützen. Nach seinen Recherchen war das „Eichamt Lauingen“ eine „Fasseichanstalt“, und zwar die Älteste in Bayern.

Herr Schmid suchte leidenschaftlich nach Werkzeug und schriftlichen Unterlagen. Herr Bernhard Knobel, sein Mitarbeiter in Augsburg, unterstützte ihn, baute aus verschieden Einzelteilen den Kubizierapparat zusammen. Dass der auch wirklich noch funktioniert, davon können Sie sich bei den Vorführungen selbst überzeugen.

All die ausgestellten Gegenstände und Requisiten wurden uns als dauerhafte Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Herr Schmid, Herr Knobel, seien Sie mit Ihren Frauen herzlich willkommen. Ich danke Ihnen für Ihr Engagement und Ihre fachliche Begleitung, ohne sie wäre vieles nicht machbar gewesen. Nochmals herzlichen Dank!

Meine Damen und Herren, wir hatten jetzt einen renovierungsbedürftigen Keller, Werkzeug, das aufbereitet werden musste und eine Menge Arbeit stand vor uns. Was uns fehlte: Leute und Geld. Seit 17 Monaten arbeitet der Kulturmarkt Lauingen jetzt aktiv an dem Projekt „Eichbrunnen“.

Ich hatte wieder Glück! Ich fand wieder hilfsbereite Menschen, die mich großartig unterstützten: Günther Dehler verlängerte das Gitter- kostenlos; Armin Römer strich das Eisengitter – kostenlos; Gebhard Hummel installierte den Brunnen, baute, das Schild über dem Eingang, richtete die Esse ein – alles kostenlos und ehrenamtlich.

Stadtrat Winfried Müller verlegte das Elektrische- kostenlos; Max Salzmann erstellte die Drucksachen –kostenlos; Frau Böhm, Frau Grimm, Frau Saradeth und Herr Weyers, übersetzten die alten Unterlagen der kgl. Normal Eichungs Commission in München – umsonst.

Ich müsste noch vielen danken, die uns Fässer und andere Utensilien überlassen haben: Ihnen und allen unerwähnten Helfern ein herzliches Vergelt‘s Gott!

Die guten Geister des Kulturmarkts bei der Instandsetzung des Eichbrunnens sind aber Heinz Allig und Erwin Weiß, unterstützt von Karl Hauf und Manfred Strohmeier.

Ich kenne wenige, die sich so für eine Sache einsetzen und engagieren. Herr Allig hat jeden einzelnen Stempel restauriert. Die Präsentation ist einmalig. Sogar das Schreibpult hat er selbst gebaut. Herr Weiß erledigte sämtliche Maurer- und Malerarbeiten und war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Die beiden finden nicht nur für jedes Problem eine Lösung, sondern setzen sie auch gleich um. Überzeugen Sie sich bitte selbst.

Ohne euch, meine lieben Freunde, und eure nimmermüde Aktivität und Ausdauer wären meine Pläne wahrscheinlich lange Zeit ein Wunschtraum geblieben. Vielen herzlichen Dank!

Ich müsste noch sehr vielen danken, die uns auch alle unterstützt haben, den Mietern der Stellplätze, die es ermöglicht haben, dass wir hier feiern können, dem Bauhof für die Absperrung, der Fanfare Brass Band mit ihrem Vorsitzenden und Dirigenten Norbert Ruchti und seiner ganzen Mannschaft für die musikalische Gestaltung, das ganze Know-how und die Versorgung mit Speisen und Getränken; den Damen und Herren, die uns nachmittags mit Kaffee und Kuchen verwöhnen; Herrn Hubert Bayer für die einfühlsame Kaffeemusik, Herrn Stadtarchivar Max Springer und Herrn Michael Kaindl, aus deren Veröffentlichungen ich so manches Wissenswerte „abgekupfert“ habe.

Ich danke allen, auch wenn ich Sie nicht persönlich erwähnt habe, seien Sie uns herzlich willkommen.

Ich hatte die Idee, wie gesagt, den Eichbrunnen wieder ins Bewusstsein unserer Bürgerinnen und Bürger zu rücken, der „Kulturmarkt Lauingen e.V.“ aber hat durch das großzügige Entgegenkommen der Familie Feuerstein, der engagierten fachlichen Unterstützung vieler ehrenamtlicher Mitstreiter die Idee in einer beispielhaften Gemeinschaftsleistung in die Tat umgesetzt.

Nach der Eröffnung wird Ihnen gruppenweise um 11:00, 13:00 und 15:00 Uhr von Herr Schmid, Herr Knobel und Herr Hauf der Eichbrunnen vorgestellt und gezeigt, wie früher die Fässer geeicht wurden.

Herr Bürgermeister, lieber Wolfgang, ich darf Dich (mit Deiner Frau) und die Damen und Herrn Stadträte mit ihrer Begleitung recht herzlich begrüßen. Mit Ihnen freue ich mich aber auch auf die Anwesenheit von Geistlichkeit; Hr. Landrat Leo Schrell lässt sich entschuldigen, er hat bereits vor längerer Zeit in Gundelfingen bei der Eröffnung der Walkmühle zugesagt; Kreisheimatpfleger Alois Sailer; den Vorsitzenden des Heimatvereins in Lauingen, Herrn Springer. Besonders freut es mich, dass der Vorsitzende des Landesverbandes der bayer. Eichbediensteten, Herr Roland Kraus mit seiner Gattin aus München zu uns gekommen ist.

Ein herzliches Grüß Gott entbiete ich den Vertretern der Kirche, der Politik, der Wirtschaft, der Schulen, der Vereine und Institutionen, ganz besonders unseren Mitgliedern des Kulturmarkts und allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Der DZ danke ich für den Vorbericht und begrüße ganz herzlich Frau Salvamoser, als Vertreterin der Presse. Ich bin mir sicher, dass Sie auch dieses Mal wieder wohlwollend über die Veranstaltung berichten werden.

Meine verehrten Damen und Herrn, mit dieser Aktion hat der Kulturmarkt eindrucksvoll sein Engagement fortgesetzt, ein wichtiger Partner im kulturellen Leben unserer Stadt zu sein. Falls Sie uns dabei auch noch unterstützen wollen – werden Sie doch einfach bei uns für 15,00 € Jahresbeitrag Mitglied!

Herr Bürgermeister, lieber Wolfgang, meine Damen und Herrn Stadträte, das sanierte Obere und Untere Brunnental ist ein Schmuckstück geworden, auf das wir stolz sein können. Mit der Wiederbelebung der ältesten Fasseichanstalt in Bayern, glaube ich, ist Lauingen sicher auch um ein historisches Kleinod reicher geworden. Dass uns das gelungen ist, ist einer beispielhaften ehrenamtlichen Gemeinschaftsleistung zu verdanken – und darauf bin ich mächtig stolz!

Sehr geehrter Herr Feuerstein, liebe Frau Feuerstein, schön, dass Sie heute persönlich gekommen sind. Ich darf Sie nicht nur herzlich begrüßen, sondern Ihnen ganz besonders für Ihr großzügiges Entgegenkommen danken. Sie können sich selbst davon überzeugen, dass wir uns bei der Ausgestaltung des Kellergewölbes wirklich viele Gedanken gemacht haben.

Seien Sie herzlich willkommen!

Textquelle: Anton Grotz

Bildquelle: Erwin Freudling

Dateiquelle: Donau Zeitung (Katharina Gaugenrieder)

Mit einer Initiative ist es dem Kulturmarkt gelungen, den Lauinger Eichbrunnen mit Hilfe engagierter Bürger instand zu setzen. Der Eichbrunnen ist jetzt ein Kleinod im Oberen Brunnental Lauingens geworden.

Im Lauinger Stadtrecht von 1439 ist das Eichrecht schon aufgezeichnet und für alle Bürger verbindlich erklärt. Zur Erfüllung der sich daraus ergebenden Aufgaben hatte Lauingen ein Eichamt, an dem ein geschworener Eichmeister die Prüfung und Messung von den Fässern der verschiedenen Brauereien vornahm. 1580 erließ der Rat eine „Bierprew-Ordnung“, die aber schon 1596 von einer noch ausführlicheren Ordnung abgelöst wurde. Im Jahre 1603 bestanden in Lauingen 14 Brauereien, 1620 waren es bereits 16 und 1755 gar 19 Brauereien. Bei so vielen Brauereien musste es zwangsläufig entsprechend auch viele Gastwirtschaften geben, 51, die alle auf dem Stadtplan im Eichbrunnen aufgeführt sind.

Der Kulturmarkt hat sich die Geschichte des Eichamtes zu eigen gemacht und mit einer Initiative Eigentümer, Anwohner, Mitglieder und Interessierte zusammengebracht, um die Geschichte des Eichwesens den Lauingern wieder ins Bewußtsein zu bringen.

Anton Grotz

Eine Bronzetafel an der staufischen Stadtmauer weist auf die historische Einrichtung des ehemaligen Eichamts hin. Der durch ein schönes Eisengitter abgeschlossene Raum wurde durch zahlreiche Freiwillige aufwendig saniert und mit zahlreichen Gegenständen und Requisiten authentisch gestaltet. Nach Recherchen des Eichamts Augsburg-Kempten handelt es sich hier um die älteste Fasseichanstalt in Bayern. Die Eröffnung des historischen Kleiods fand am Samstag, 19. Mai 2012, im Beisein von Vertretern der Kirche, der Politik, der Wirtschaft, der Presse, der Schulen, der Vereine und Institutionen statt. Anton Grotz, der Vorsitzende des Kulturmaktes, hielt den Festvortrag.

Dabei dankte er den zahlreichen Helfern; besonderer Dank galt den Hausbesitzern, der Familie Feuerstein, für das großzügige Entgegenkommen bei der Wiederbelebung der historischen Stätte.

Textquelle: Anton Grotz


30.06.2012: Bei der Landesausstellung

Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ die Landesausstellung „Verbündet–Verfeindet–Verschwägert: Bayern und Österreich“ auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kulturmarktes Lauingen e.V., die auf der Burg Burghausen präsentiert wird. Zum Programm gehörte auch ein Rundgang durch die Burganlage sowie durch die Altstadt von Burghausen.

Die erste gemeinsame Landesausstellung des Landes Oberösterreich und des Freistaates Bayern nimmt die mittelalterliche Entwicklung Bayerns und Osterreichs in den Blick. Es wird deutlich, dass Bayern, bedingt durch den Landesausbau, einst weit nach Osten reichte Dies dokumentieren die Karten zur Verbreitung der bayerischen Mundart. Zur Erschließung des Raumes trugen Klöster bei, so das im Jahre 777 gegründete Kremsmünster, das zu einem bedeutenden Zentrum der Mission heranwuchs. Dort wird heute noch der einzigartige Tassilokelch aufbewahrt, von dem in der Ausstellung eine Replik gezeigt wird. Auch hatte die Grenze der Diözese Passau sich einst bis an die ungarische Grenze erstreckt.

Eigenständige Entwicklung

Bis 1156 gehörte Ober- und Niederösterreich zum Herzogtum Bayern: Im Reichstag von Regensburg stellte Kaiser Friedrich Barbarossa darüber das „Privilegium minus” aus, das nur noch abschriftlich erhalten ist. Ein Anliegen der Ausstellung ist es, über die Lebenswelt der damaligen Menschen zu informieren. Dazu gehört der Alltag sowohl bei den Bauern aber auch bei den Adeligen. Einen wesentlichen Teil hat bei diesen Ständen die Religion eingenommen. Nach dem plötzlichen Tod von Kaiser Heinrich VII. entbrannte ein Streit zwischen dem Wittelsbacher Ludwig und dem Habsburger Friedrich um die römisch-deutsche Königskrone. Er endete in einer Doppelwahl. Die Schlacht bei Mühldorf von 1322, auf die ausgestellte Waffenteile verweisen, gehört zu den markanten Daten der bayerisch-österreichischen Geschichtsschreibung. Mit seinem Sieg konnte Ludwig der Bayer den Anspruch auf den Thron durchsetzen. Zu den wichtigsten Ausstellungsstücken zählt schließlich die „Goldene Bulle“ von 1356, in der die Wahl des Königs genau geregelt ist.

Längste Burganlage Europas

Der Rundgang durch die fünf Innenhöfe der mit 1051m längsten Burganlage Europas ließ erkennen, dass hier auf geschickteste Art das Gelände ausgenutzt worden ist. Das Erscheinungsbild der Burg ist hauptsächlich durch die Aus- und Umbauten des späten 15. Jahrhunderts geprägt. In der älteren Geschichte von Burghausen habe das auf der Salzach beförderte Salz, so Georg Wörishofer während des Rundgangs, eine grundlegende Rolle gespielt.

Auch in Lauingen sei Salz zeitweise bedeutsam gewesen, nämlich insbesondere von 1784 bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts, als in der Stadt ein kurfürstliches Salzlager bestanden habe.

Georg Wörishofer

Die Salzach als Grenzfluss sei relativ jung, da das bayerische Innviertel erst 1779 österreichisch geworden sei. Zu den Hauptsehenswürdigkeiten gehört die am Jakobsweg gelegene Kath. Stadtpfarrkirche St. Jakob mit ihrem stadtbildprägenden Turm. Der Altstadtbereich „In den Gruben” gefällt durch seine kleinteilige Struktur. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählt das am charakteristischen Stadtplatz gelegene Rathaus, der wohl 1551 erbaute Stadtsaal, die 1746 geweihte Schutzengelkirche und die 1663 vollendete ehem. Kath Studienkirche St. Joseph.

Georg Wörishofer dankte abschließend dem 1. Vorsitzenden des Kulturmarktes Lauingen e.V., Anton Grotz, für seine vielfältige Vereinsarbeit, die einen wichtigen Beitrag zur Kultur vor Ort leiste. Anton Grotz erwiderte den Dank an Georg Wörishofer, der diesen Tag durch seine kompetente Führung wieder zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat.

Textquelle: Anton Grotz



14.07.2012: Auf den Spuren des Wassers

Bildquelle: Nasser


16.11.2012: Erlebnisse eines Reporters

Das Leben besteht aus Geschichten. Diesen Eindruck gewannen die Besucher einer Kulturmarkt-Veranstaltung in der Lauinger Auwaldgaststätte. Der Sportjournalist Heinz Köppendörfer, dessen Stimme einst ein Markenzeichen des BR-Hörfunks war, erinnerte an seine oftmals kuriosen Erlebnisse als Reporter.

Köppendörfer, 1936 in Augsburg geboren, ist vor allem als Moderator der TV-Sendung Blickpunkt Sport populär geworden. Seine Fähigkeit, aus dem Steigreif prägnant und zugleich amüsant zu formulieren, bewies er auch an diesem Abend. Voller Temperament und Vitalität schilderte er Anekdoten und Begegnungen mit prominenten Sportlern und Politikern der vergangenen Jahrzehnte.

Sein Lauinger Publikum erwies sich als außerordentlich kompetent. Wo es darum ging, ein Datum oder einen Zusammenhang zu präzisieren, war an diesem Abend auf die kollektive Intelligenz Verlass. Das verwunderte nicht weiter, denn der Kulturmarkt Lauingen hatte die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Fußballverband und dem FC Lauingen vorbereitet. So erklärte es sich, dass sich im Gastzimmer Experten der jüngeren Sportgeschichte zusammengefunden hatten. Begrüßt wurden sie vom Kulturmarkt-Vorsitzenden Anton Grotz, der dem Vorsitzenden des FC Lauingen, Udo Dankesreiter, für die Kooperation bei der Realisierung der Veranstaltung dankte.

Heinz Köppendörfers freie Rede erhielt ihren besonderen Glanz durch sprachliche Pointen und inhaltliche Kuriositäten. Er erzählte, wie er in Italien mit Franz Beckenbauer verwechselt wurde, wie Improvisation die Arbeit in den Anfangsjahren des TV-Betriebs bestimmte oder Versprecher eine Bildschirmkarriere beenden konnten. Sepp Maier, immer zu Witzen aufgelegt, habe unter dem Tisch die Bändel des rechten und linken Schuhs von DFB-Präsident Hermann Neuberger zusammengebunden. Der vom Wandern erschöpfte Kardinal Döpfner sei von einem Alpenbauern auf einem Langholzfuhrwerk mitgenommen worden (Hock di hintn aufi!) und, nachdem seine Identität gelüftet war, mit der Bemerkung verabschiedet worden: Wenn i g’wusst hätt, wer du bist, hättst vorn sitzen kenna. Nur eine einzige Person habe sich zu einer Gasthaus-Veranstaltung mit Eckart von Hirschhausen eingefunden. Und als der heute sehr bekannte Moderator und Schriftsteller dieser Frau sein Programm ankündigte, habe sie geantwortet: “Ja, aber schnell soll’s gehn, i muass nachher noch aufräuma.”

An Köppendörfers Erzählschnur reihten sich prominente Namen wie Perlen aneinander: Petra Schürmann, Carolin Reiber, Sammy Drechsel, Johannes Heesters, Andi Herzog, Hansi Müller, Helmut Kohl, Wolf Feller, Gerhard Konzelmann, Dettmar Cramer und immer wieder Sepp Maier, belebten diese fröhlichen Reminiszenzen. Oftmals bildeten wörtliche Zitate die Dreh- und Angelpunkte der Darstellung: Als der Schiedsrichter dem Fußballer Willi Lippens die Gelbe Karte mit den Worten Ich verwarne Ihnen! zeigte, antwortete Lippens: Ich danke Sie.

Eine Besonderheit des Abends war eine dialogisierte Erinnerungsstudie: Zusammen mit Wilfried Läbe, dem Initiator des früheren Günzburger Handball-Hochs, berichtete Köppendörfer über kuriose Erlebnisse bei sportlichen Begegnungen in der DDR. Schließlich signierte Heinz Köppendörfer sein Buch “Köppis Erinnerungen” Erlebnisse eines Reporters und per Los ermittelte Anton Grotz mit Glücksfee Hannelore Lang acht Gewinner von Eintrittskarten für die nächste TV-Sendung Blickpunkt Sport.

Textquelle: Donau Zeitung (ep)

Bildquelle: Donau Zeitung (ep)